Neue Professorin für Sternphysik und Exoplaneten

Prof. Dr. Katja Poppenhäger, Expertin für Planeten um andere Sonnen, übernimmt die Leitung der Abteilung Sternphysik und stellare Aktivität am Leibniz-Institut für Astrophysik Potsdam (AIP) und ist neu gemeinsam berufene Professorin an der Universität Potsdam.

Mittwoch, 7 November, 2018

Prof. Dr. Katja Poppenhäger, Expertin für Planeten um andere Sonnen, übernimmt die Leitung der Abteilung Sternphysik und stellare Aktivität am Leibniz-Institut für Astrophysik Potsdam (AIP) und ist neu gemeinsam berufene Professorin an der Universität Potsdam.

Erforschen, ob ferne Planeten Leben beherbergen können

Die Erforschung von Planeten um andere Sterne gehört zu den sich am schnellsten entwickelnden Themengebieten der modernen Astronomie. Ob diese Planeten Leben beherbergen können, hängt von der Stabilität der physikalischen Bedingungen und ihrer Umgebung ab. Prof. Poppenhäger konzentriert sich deshalb auf die Erforschung der gemeinsamen Entwicklung von Planeten und ihren Heimatsternen. Mit ihrer Abteilung untersucht sie verschiedene Aspekte von Planetensystemen, wie die magnetische Aktivität der Sterne, die Planetenatmosphären und die Entstehung von protoplanetaren Scheiben. Dafür nutzt sie Beobachtungen von Weltraumteleskopen bei Infrarot-Wellenlängen bis hin zu energiereichen Röntgenstrahlen sowie Daten von erdgebundenen Teleskopen.

Andere Systeme, andere Wetterbedingungen

"Planeten um andere Sterne sind anderen Weltraumwetterbedingungen als unsere Erde ausgesetzt. Besonders in Systemen, in denen die zu erwartende bewohnbare Zone in der Nähe des Sterns liegt, kann die magnetische Aktivität des Sterns die Lebenschancen stark beeinflussen. In solchen Systemen ist es möglich, dass die Sternaktivität die Atmosphäre seiner Planeten komplett zerstört", sagt Poppenhäger. "Eine Frage, die wir beantworten möchten, ist, wie lange die Atmosphäre eines solchen Planeten unbeschadet bleibt."

Erforschung der Magnetfelder

Prof. Poppenhägers Expertise fügt sich perfekt in das Forschungsgebiet "Kosmische Magnetfelder" am AIP ein, das sich der Erforschung von solaren, stellaren und galaktischen Magnetfeldern widmet, zusammen mit den zugrunde liegenden magnetohydrodynamischen Mechanismen, die diese erzeugen. Mit der Berufung von Katja Poppenhäger stärkt das AIP auch seine Aktivitäten im Lehrprogramm der Universität Potsdam im Rahmen des Bachelor- und Masterstudiums in Physik und Astrophysik und eröffnet neue Möglichkeiten für diverse Kooperationen.

Werdegang

Zuvor lehrte Prof. Poppenhäger als Dozentin für Astrophysik an der Queen's University Belfast, UK. Sie promovierte 2011 an der Universität Hamburg. 2012 wechselte sie an das Harvard-Smithsonian Center für Astrophysik, Cambridge, USA, und erhielt 2013 ein Sagan Fellowship zur Erforschung von Exoplanetensystemen durch Beobachtungen bei hohen Energien, gefördert durch das Exoplanet-Exploration-Programm der NASA. Poppenhäger leitete erfolgreich Beobachtungsprogramme mit Weltraumteleskopen wie Chandra, Hubble und XMM-Newton und freut sich darauf, mit den hochmodernen Teleskopanlagen des AIP andere Welten zu erkunden.